Ludwig van Beethoven kam 1792 nach Wien, um bei Joseph Haydn zu studieren. Dieser brachte dem jungen Bonner Kollegen die Gepflogenheiten der Wiener Gesellschaft nahe – dazu zählte auch die gesellige Musik. Beethoven schuf daher in seinen ersten Wiener Jahren 12 Kontretänze für Feste in den Redoutensälen. Beethoven wollte seinen großen Vorbildern Haydn und Mozart in seinen Kompositionen gerecht werden, deren Niveau wollte er erreichen und überbieten. So sehr die Werke dieser Jahre also in der klassischen Tradition stehen, so sehr bemerkt man doch Beethovens eigene Persönlichkeit und seinen unverwechselbaren Charakter.
Während der Schulzeit wurde Benjamin Britten im Klavier- und Bratschenspiel maßgeblich von Frank Bridge unterrichtet. Wohl aufgrund dieser frühen Prägung begann er 19-jährig die Komposition an einem sehr ungewöhnlichen Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester. Aus bisher nicht bekannten Gründen unterbrach er diese, um in nur drei Wochen seine Sinfonietta für Kammerorchester zu komponieren. Den Entwurf des Doppelkonzertes stellte er danach zwar weitgehend fertig, aber es blieb eine – wenn auch sehr detaillierte – Skizze, die erst in den achtziger Jahren von fremder Hand zu einer Partitur und dann 1987 dem Publikum vorgestellt wurde. Diese Uraufführung des Doppelkonzertes fand übrigens im Rahmen des 1947 von Britten mitbegründeten Festivals von Aldeburgh statt.
Wolfgang Amadeus Mozarts g-Moll Symphonie entstand als zweite einer Dreiergruppe im Sommer 1788 in der Wiener Vorstadt Alsergrund. Es sind die letzten Symphonien des Komponisten, die er innerhalb von acht Wochen komponierte. Mozarts Situation war trostlos: Ein Jahr zuvor war er zwar als kaiserlicher Kammermusiker angestellt worden, eine Stelle, die nicht schlecht bezahlt war, doch geriet er trotzdem in immer größere und prekärere finanzielle Nöte. Der düstere Tonfall der Symphonie und Mozarts schwierige finanzielle Lage zu dieser Zeit gaben Anlass zu so mancher Spekulation, die die Verzweiflung des Komponisten in seiner Musik wiederfinden oder besser gesagt wiederhören will. Und tatsächlich: Gerade bei diesem Werk scheint eine Verbindung zwischen Biographie und Werk zu bestehen, Mozart selbst spricht zu dieser Zeit immer wieder von »schwarzen Gedanken«. Und doch gibt es auch Indizien, die gegen diese Interpretation sprechen: Die beiden Werke, in denen die g-Moll Symphonie eingebettet ist, haben heiteren, ja strahlenden Charakter.